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Ein ganz normaler “verrückter” Ausstellungstag
Artikel abgedruckt im Malteserjournal 2002- geschrieben von S.Fleischer

Copyright © 2002-2005, Fleischer & Karbstein

Liebe Leser!

Ich stelle uns erst mal kurz vor. Meine kleine Familie besteht aus meinen Kind Lisa, meinem Partner Matthias und natürlich mir Simone. Und ganz wichtig unseren mittlerweile 4 Maltesern und einem Großpudel. Wir sind Aussteller und Züchter von der wunderbaren Rasse Malteser. Am 20.April 2002 war es wieder einmal soweit, Internationale CACIB- Ausstellung in Berlin Messehallen.

Jeder Aussteller weiß, was das im Vorfeld für einen Aufwand bedeutet. Den Hund zurecht machen, Ausstellungspapiere und Utensilien zusammenpacken und im Auto verstauen. Aber darüber wollte ich hier nicht schreiben. Es geht um die Art und Weise wie solch große Ausstellungen mittlerweile ablaufen.

Man fährt früh sehr zeitig los, um natürlich pünktlich zum Richten da sein zu können. Ist angespannt was einen heute erwartet, wie wird sich mein Hund heute zeigen und welche „Mitstreiter“ stehen mit im Ring. Die Fahrt war gut, kein Stau und das Wetter spielte auch recht gut mit. In Berlin an der Messehalle angekommen beginnt das Chaos. Nicht genug das man als Startgebühr schon mindestens 45,-€ pro Hund bezahlt, darf man als Aussteller erst einmal um einen Parkplatz kämpfen, der etwas näher am Eingang zu den Hallen liegt. Natürlich soll man für Diesen auch noch eine hohe Gebühr bezahlen und bekommt eine Hinweiskarte mit der wortwörtlichen Aufschrift:

„Liebe Besucher, wir möchten Sie hierdurch darauf aufmerksam machen, dass wir den Parkplatz an unseren Hallen (25 u. 26) pauschal angemietet haben. Es besteht keine Bewachung und kein Versicherungsschutz! Es muss in der Halle 26 am VDH-Stand das Ausfahrt-Ticket mit € 6,- erworben werden. Keine Ausfahrt ohne Ticket! Viel Freude und einen schönen Tag, Ihr VDH-Team.“

Bravo VDH, bezahlen muss man, aber Verantwortung übernehmen nein danke.
Nichts desto trotz fanden wir einen Parkplatz. Ich steige aus dem Auto und trete gleich in einen netten übergroßen Hundehaufen. Na das kann nur Glück bringen, sagt man sich und packt seine Hunde und die Ausstellungsutensilien auf den Rollwagen und zieht mit vereinten. Kräften in Richtung Eingang Messehalle. Leider ist der aber noch in weiter Ferne und man muss sich erst mal durch zu eng geparkte Autos quälen, über Straßenbahnschienen holpern, eine kleine Steigung erklimmen und nicht zuletzt endlich am Einlass angekommen die Impfpasskontrolle überwinden. Letzteres war glaube ich das geringste Problem.

Na Gott sei Dank man hat einen hilfreichen Begleiter an seiner Seite, der einem das Gepäck transportiert!
Beim Einlass wird dann aber leider festgestellt, irgendwie ist hier was zuviel dabei! Oh ja man fand sehr schnell das „Übel“. Na klar doch hier kann man doch noch mal Geld kassieren. Entweder der Begleiter zahlt mal eben 7,-€ wie jeder andere Besucher oder er kann wieder gehen. Nach meiner Frage wie man sein ganzes Zeug unbeschadet ohne eine Hilfe in die Hallen bekommen soll, bekam ich ein grimmiges Gesicht und Achselzucken. Ach ja bei der Gelegenheit hat man doch grad noch bemerkt, es sind ja mehr Hunde mit als gemeldet.

So geht es natürlich nicht lieber Aussteller! Du zahlst ja noch nicht genug, also bitte pro Hund hätten wir doch gerne auch noch mal 4,-€. Logisch, auch wenn der Hund zur Zuchtzulassung gemeldet ist, aber dafür gibt es ja leider keine Meldescheine. Danke ihr seit so tierfreundlich und Aussteller liebend.

Was soll’s, nun sind wir einmal hier also wird auch bezahlt. Ich kann ja meine Hunde und den Begleiter schlecht vor den Ausstellungshallen warten lassen. Na wie gut das wir genug Geld mitgenommen haben, falls man eventuell Futter oder Pflegeprodukte zum Messepreis beziehen kann. Auch dies stellte sich später als fataler Irrtum heraus. Aber weiter im Geschehen.

Geschafft, man steht im Eingang der Halle, schaut etwas hilfesuchend nach einem Hinweis wo man denn hin muss, da passiert das Erste erfreuliche an diesem Tag. Eine nette Dame des VDH fragt wo wir hinwollen und erklärt uns bereitwillig wo unser Ring ist. Toll, dass ging ja mal richtig gut, sogar ohne das man was zahlen musste. Am Ring angekommen, bauten wir schon leicht in Hektik geraten unseren Käfig und den Pflegetisch auf, um den Hund zurecht machen zu können. Es konnte ja keiner ahnen, dass man zum parken und bis in die Hallen bald genauso lang benötigt wie für die Anfahrt hier her. Man schaut sich um und was ist das? Ich glaub das mit dem Ring haut auch nicht ganz so hin und irgendwie ist die Richterin plötzlich männlich.

Na gut damit kann man noch leben. Nach langem Warten kamen wir gegen 14.00Uhr zum Richten. Leider gibt es auf den meisten Ausstellungen und damit meine ich nicht nur die Internationalen, sehr wenige Malteser. So dass nur 3 Malteser anwesend waren. Schade eigentlich, ich wünschte es wären mehr Aussteller mit dieser Rasse vertreten. Was soll’s, der Tag ging schnell vorüber und man hatte leider keine Zeit den restlichen Teil der Ausstellung genauer zu verfolgen.

Es kamen viele interessierte Besucher und es gab auch einige gute Gespräche mit Ausstellern und Besuchern.
Eines muss man glaube ich noch erwähnen. Das Reinigen der Hallen während der Ausstellung klappte sehr gut. Kleiner Mallörchen der vierbeinigen Besucher wurden schnell und gründlich entfernt. Dafür gibt es ein dickes Lob an die Helfer des VDH! Sehr gut fand ich die Idee, den Besuchern die Möglichkeit zu geben, einen kostenlosen Ultraschall bei seinem vierbeinigen Freund machen lassen zu können. Wir hatten diesen Stand genau im Blickwinkel und stellten einen sehr regen Zuspruch dieser sonst so teuren Angelegenheit fest. Leider ergab sich nicht die Gelegenheit alle anderen Attraktionen dieser Ausstellung zu besuchen. Man sagte mir aber, es wäre sehr interessant und informativ gewesen.

Alles in allem war die Ausstellung für den Zuschauer glaube ich ein recht aufregendes Erlebnis, nur leider der, so meine ich, wichtigere Teil, nämlich der Aussteller wurde dabei leider etwas vergessen. Es gäbe noch eine ganze Menge Gutes aber auch veränderungsbedürftiges von solch großen Veranstaltungen zu berichten. Aber ich möchte auch noch anderen die Möglichkeit lassen, etwas in diesem Heft zu schreiben.

Ich würde mich über eigene Erfahrungen Ihrerseits liebe Leser sehr freuen! Vielleicht haben Sie ja auch solche oder ähnliche, vielleicht aber auch ganz andere Erfahrungen als ich gemacht.

Bis bald Familie Yamba-Land